Fährschiff „Deutschland" wird 1953 eingesetzt - HP 7.9.1951
Internationale Gespräche um die Fähre Großenbrode—Gjedser und den Besucherstrom nach Helsinki
Großenbrode. Vertreter der Deutschen Bundesbahn und der nordischen Staatsbahnen haben in Großenbrode (Kreis Oldenburg) die Möglichkeit besprochen, den Fährverkehr zwischen Großenbrode und Gjedser zu erweitern. Die schwedischen Staatsbahnen waren durch Ihren Generaldirektor Upmark, die dänischen Staatsbahnen durch Generaldirektor E. Terkelsen, die norwegischen Staatsbahnen durch Generaldirektor Stekke und Finnland durch Generaldirektor H. ross vertreten. Für die Deutsche Bundesbahn nahmen der Präsident der Eisenbahndirektion Hamburg, Dr. Schelp, und Abteilungspräsident Dr. Herman an der Besprechung teil.
Die Linie Großenbrode — Gjedser wird nach Ansicht von Präsident Dr. Schelp nur einen Teil des Gästestromes aufnehmen, der im kommenden Jahr zu den Olympischen Spielen nach Helsinki fährt. Wenn es der Verkehr erfordern sollte, wollen die Dänischen Staatsbahnen auf dieser Route im Sommer 1952 noch das Fährschiff „Prins Christian" einsetzen.
Die vorgeschlagene Fährverbindung Gro ßenbrode—Trelleborg ist nach Auffassung des Generaldirektors der schwedischen Staatsbahnen zu weit und zu unwirtschaftlich. Die Fahrzeit würde sich gegenüber der bisherigen Verbindung Saßnitz—Trelleborg von zweieinhalb auf etwa fünfeinhalb Stunden erhöhen.
Präsident Dr. Schelp teilte mit, daß am 1. Oktober der Güterverkehr auf der Linie Großenbrode — Gjedser aufgenommen werden soll. Bisher hätten etwa 3200 Kraftfahrzeuge die Route benutzt. Rund 12 000 Personen seien mit der „Danmark" gefahren, die bisher als einziges Fährschiff die Verbindung in beiden Richtungen herstellt. Am 1. Mai 1953 soll das in Bau befindliche deutsche Fährschiff, das wahrscheinlich den Namen „Deutschland" tragen wird, in Betrieb genommen werden und den Fährverkehr über Großenbrode weiter verstärken. Bis dahin ist nach den Äußerungen von Dr. Schelp auch die Strecke Lübeck—Großenbrode soweit ausgebaut, daß sie von den Zügen im 100-Stunden-Kilometer-Tempo befahren werden kann. Die Fahrzeit von Hamburg nach Stockholm, die jetzt über Großenbrode etwa 24 Stunden beträgt, werde dadurch auf etwa 21 Stunden verkürzt.