Nachdem vor längerer Zeit die Königliche Eisenbahndirektion in Altona mit den allgemeinen Vorarbeiten für den Bau einer Eisenbahn von Oldenburg nach Burg a. F. betraut worden war, ist in diesen Tagen die Begehung der Bahnlinie durch eine Kommission, in welcher sich die Herren Regierungspräsident Zimmermann, Eisenbahnpräsident Kran, Landrat v. Dewitz und Baurat Heydorn befanden, vorgenommen. Die Herren kamen am Mittwoch von Fehmarn auf hier, um mit dem hiesigen Magistrate Rücksprache zu nehmen. Diese Besprechung hat ergeben, daß von den maßgebenden Behörden die Bahnlinie wie folgt festgesetzt worden ist: Von Oldenburg über Goel nach Neukirchen. Von Neukirchen Zweigbahn auf hier. Die Hauptbahn würde dann von Neukirchen an den Sund gehen und von der andern Seite des Sundes nach Burg. Den Bewohnern des Westerkirchspiels auf Fehmarn ist für später eine Bahn von Burg nach Petersdorf in Aussicht gestellt. Die Ueberführung über den Sund soll entweder durch einen festen Damm mit Fahrstraße, aber ohne Brücke, oder einer festen Brücke, oder endlich durch ein Dampftrajekt bewirkt werden. Sollte dieser Bau, wie er hiernach vorliegt, zur Ausführung kommen, so werden wohl die 10 000 Mk., welche unsere Stadt für den Bau dieser Bahn bewilligt hat, nicht zur Auszahlung gelangen; denn dieselben sind nur unter der Bedingung bewilligt, daß die Bahn direkt von Oldenburg über Heiligenhafen geleitet wird.