Heiligenhafen wird Eisenbahnerstadt - HP 24.12.1956
ir Donnerstag nachmittag wehten Fahnen und Richtkränze über Heiligenhafens jüngstem Stadtteil. 32 Wohnungen der Bundesbahn wurden auf dem leuen Baugelände Stiftstraße—Möwenstraße—Bundesstraße gerichtet.
Für die Besatzung des zweiten deutschen Fährschiffes, das im Frühjahr in Dienst gestellt werden soll, werden hier Wohnungen geschaffen. Da der Raum aber noch nicht ausreichend ist, sollen noch 30 Wohnungen an anderer Stelle gebaut werden. Wie die Vertreter der Bundesbahn und der Baugesellschaft angaben, sind bereits Verhandlungen mit der Stadt um Baugelände aufgenommen.
Die jetzt gerichteten Wohnungen sollen zum 1. Mai bezugsfertig sein. Es sind recht ansprechende Raumverhältnisse vorgesehen: 3- und 4-Zimmerwohnungen bis zu 60 qm Wohnraum, mit Nebengelaß, Bad und Mehrraumheizung. Das Gesamtprojekt erfordert rund 700 000 DM.
Die 32 Wohnungen verteilen sich auf 3 doppelgeschossige Blocks, einen von '16 und zwei von je 8 Wohnungen. Den größen Wohnblock errichtet die Firma Johs. Boller, Heiligenhafen, die beiden kleineren die Firmen Fr. Ernst und Paul Hansen, Oldenburg. Die gesamten Zimmererarbeiten liefert die hiesige Firma Joh. Boldt. Die Bauleitung und -betreuung liegt in den Händen der Wohnungsbaugesellschaft Schleswig-Holstein-, Kiel.
Sehr viele Beteiligte gab es diesmal bei dem großen Richtfest. Zimmerpolier Gust. Mock sprach den Richtspruch hoch über den Köpfen der Zuschauer, sein dreimaliger Hammerschlag und das zerschmetterte Glas werden den Häusern sicherlich Glück bringen. Im „Deutschen Haus" war anschließend die Tafel zum Richtschmaus vorbereitet. Als Vertreter der Bundesbahn nahmen Amtmann Wessel und Oberinsp. Göden, beide von der Bundesbahndirektion Hamburg, teil. Von der Stadt waren Bürgervorsteher Krumlinde und Stadtrat Grapengeter, von der Wohnungsbaugesellschaft Schleswig-Holstein u. a. die beiden Direktoren Schmidt und Nitsche anwesend.