Großsilo ist bald fertig - Heiligenhafen, den 15. Juli 1958 (HP)

Großsilo ist bald fertig - Heiligenhafen, den 15. Juli 1958 (HP)

at Am Hafen geht der Großsilo der „Oldenburger Landwirtschaftlichen Ein-und Verkaufsgenossenschaft" seiner Voll­endung entgegen. Ueber 30 Meter hoch ist der fast nur aus Eisen bestehende Bau. Die fortschreitende Technisierung der Landwirtschaft macht es notwen­dig, daß die Druschzeiten verkürzt wer­den. Man drischt nicht mehr wie früher das ganze Jahr über, sondern erledigt etwa dreiviertel in den Monaten August-September. Das bedeutet, daß ein grösserer Teil des Getreides früher als sonst der sofortigen Einlagerung bedarf. Die niedrigen Seefrachtgebühren be­stimmten die Absicht der Genossenschaft, den neuen Großsilo für Getreide in Hei­ligenhafen zu errichten. Diese Absicht bestand bereits 1939, als man den Platz des jetzigen Hafenhauses für den Silo­bau ausersehen hatte.

Obwohl in Anbetracht des Getreide­umschlages auf Kreisebene der Silo­raum noch immer nicht ausreicht, so ist der Neubau in Heiligenhafen doch als Fortschritt zu werten. Die Stadtver­waltung hofft, durch die Ehöhung des Getreideumschlages auch zu einer Er-« höhung der Hafengebühren zu kommen. -

Die neuartige Anlage des Silos hat-abweichend vom alten System runda Eisenbehälter, die Zeillenartig eingeteilt sind. Diese großen Röhren sollein etwa je 3000 Tonnen Getreide aufnehmen kön­nen. Außer dem günstigen Umstand, daß die Erzeuger jederzeit über ihr einge­lagertes Getreide verfügen können, ist noch die Anschaffung einer Trocknungs­anlage zu erwähnen, die für die- nächste Zeit geplant ist. Jetzt ,noch, im Rohbau, gibt dieser eigenartige Baustil dem Hafen ein etwas fremd anmutendes Gesicht.